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#5 MÖWE, DJ Duo aus Wien

2013 starten Melanie Ebietoma und Clemens Martinuzzi das Projekt Möwe und entwickeln sich innerhalb kürzester Zeit zu einem der erfolgreichsten Musikexporte Österreichs. Ganze Hallen zu füllen und die europäischen Festivalbühnen zu rocken, ist für die beiden mittlerweile Alltag. Dennoch erleben wir heute zwei sehr pragmatische und bodenständige Vollblutmusiker, die uns einen sehr spannenden und unterhaltsamen Einblick in die Szene geben. Viel Spaß bei dieser Folge des beatframes Podcasts.

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“Musik bedeutet Reinhackeln!”

Ursprünglich aus der Indie-Rock Szene kommend, entdecken Clemens und Melanie erst vor wenigen Jahren ihre Leidenschaft für elektronische Musik – mit “Blauer Tag”, der in der Folge von Robin Schulz geremixed wurde, werden die beiden zu Shootingstars der heimischen Musikszene. 2014 nimmt sie Oliver Koletzki unter Vertrag, ein surrealer Moment für die beiden, die immer ein klares Ziel vor Augen hatten: “Es war uns immer klar, dass wir Rockstars sein wollen. Entweder du willst es oder nicht – du musst reinhackeln”, erklärt Melanie. “Es war uns auch egal was wir verdienen oder wie wir überleben, Hauptsache Musik,” fügt Clemens hinzu.

Kritik an der heimischen Musikszene>

Vier Jahre nach ihrem Start erhielten sie ihre erste Auszeichnung beim Amadeus Award, somit war der Grundstein für den Durchbruch auch im heimischen Kommerz gelegt. Seitdem habe sich einiges geändert, MÖWE läuft in Dauerschleife auf Ö3 und anderen Sendern, die Bookinganfragen überschlagen sich. Kritik an der heimischen Musikszene gibt es trotzdem: “Was der Bauer nicht kennt, frisst er nicht – bis einer sagt: “Herst das Schnitzel is ur geil, das solltest auch probieren.” Das Problem sei, dass alle zuerst woanders groß werden, bevor man in Österreich über sie spricht: “Keiner der Musik macht wie wir, oder ein Yung Hurn oder eine Mavi Phoenix, möchte bei einem österreichischen Label gesigned werden.” Schlagermusik und der neuartige Austropop a la Wanda, Seiler & Speer und Pizzera & Jaus bilden hier die Ausnahme. Ö3 solle mehr unbekannte Künstler fördern, um Talente aus Österreich in die Welt hinaus zu schicken. Das Internet sei “schön und gut’”, aber laut Melanie ist und bleibt Radio die Königsklasse.

Es gab niemals einen Plan B

Die fehlenden Verkaufserlöse durch CDs (Streamingerlöse sind nach wie vor marginal) werden heute mit Auftritten kompensiert. Auf die Frage wie das Duo mit dem Druck umgehe, sagt Clemens: “Am Anfang war es das Größte! Nur dann triffst du deine Freunde nicht mehr, bist bei keiner Geburtstagsparty mehr und fühlst dich irgendwann alleine.” Ihre “Business Relationship” sei ein Glück, denn “Ohne Meli gehts nicht. Da wo wir jetzt sind hätte es keiner von uns alleine geschafft.” Einen Plan B hatten die beiden nie. “Man darf keine Angst haben neue Sachen zu machen. Viele trauen sich leider einfach nicht. Es geht nicht ums Geld, sondern um die Erfahrungen”, ist Clemens überzeugt. “Nicht über morgen nachdenken zu müssen, gratis um die Welt zu fliegen, auf Veranstaltungen zu sein und viele Leute kennenlernen zu dürfen, das sei unbezahlbar.”



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